Es will kein Müllmann sein, aber an den Vorteilen der modernen Gesellschaft teilhaben: Ein schönes Auto fahren, viele Euros in der Tasche haben und auf den ChampsElysees einkaufen.
Das ist einer dieser mächtigen Pariser Bauten, die wie Ozeandampfer wirken, die aus einer fernen Epoche hier an den Champs-Élysées vor Anker gegangen sind, einer Epoche, in der Frankreich stolzes Empire war und Paris die Hauptstadt der Welt, die politische Exilanten wie den Georgisch-Armenier Micha Asnawurjan und seine Frau, die armenische Türkin Knar Baghdassarian, mit offenen Armen . . . Moment!
Zehn Tage später präsentiert Leplée die Entdeckung seinem Publikum: Ungeschminckt und struppig lässt Piaf ihre kräftige Stimme im exklusiven Kabarett "Le Gerny’s" unweit der Champs-Elysée erklingen.
Der »Mozart der Champs-Élysées«, wie ihn seine Zeitgenossen nannte, war erfahren genug, um alle Klippen zu umschiffen: Durch Kürzungen der Couplets nahm er den singenden Schauspielern die Angst, und seine Librettisten-Freunde beruhigte er:
"Es sind so viele charmante und mitreißende Nummern in der Vie Parisienne, dass die Leute ihre Handschuhe in Fetzen klatschen werden."
29.3.2016 Der Song "Erdowie, Erdowo, Erdogan" - eine "extra 3"-Parodie zur Melodie von Nenas "Irgendwie, irgendwo, irgendwann" - führt zu diplomatischen Verwicklungen Deutschlands mit der Türkei. Der deutsche Botschafter Martin Erdmann wird zu einem Gespräch einbestellt, in dem offenbar die Löschung des Videos verlangt wurde.