Tonart | Beitrag vom 08.08.2016
Streifzug durch die brasilianische Popmusik
Von der Bossa zum Tropicalismo
Von Thorsten Bednarz
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Zusammen mit dem brasilianischen Musiker Ed Motta streifen wir in einer fünfteiligen Reihe durch die Musikgeschichte des Olympialandes.
Chansons neben Alpenbläsern und japanischen Trommlern
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Berühmt, zumindest in Brasilien, wurde der 1942 in Bahia geborene Veloso, Ende der sechziger Jahre als einer der führenden Köpfe der Tropicalia-Bewegung.
Weinglas und Tropicalia
Karger möbliert ist der Auftritt von Caetano Veloso und Gilberto Gil im ausverkauften Koncerthuset: zwei Stühle, in der Mitte ein Tisch, darauf ein Glas Wein und eines gefüllt mit Wasser.
Immer offen für Neues kreierte Gilberto Gil in den 60er Jahren zusammen mit seinem Freund Caetano Veloso eine neue Musikrichtung, den Tropicalismo, um die starren Traditionen brasilianischer Musik aufzulockern.
Gilberto Gil, Ikone der Bossa Nova und Mitbegründer des Tropicalismo, hat fünf Jahre als Kulturminister Brasiliens absolviert, Rubén Blades, Salsa-Star und dazu ein ziemlich guter Schauspieler, mischte in den neunziger Jahren mit einer eigenen Partei die politische Landschaft in seiner Heimat Panama auf.
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Der brasilianische Musiker Caetano Veloso, Altmeister des Tropicalismo der sechziger und siebziger Jahre, nennt Criolo heute die „wichtigste Figur in der brasilianischen Popmusik.“
Bruckmaier erzählt aus brasilianischer Perspektive (hier eine Quasimilitärdiktatur, dort die sogenannte Tropicalia, Afrosamba und Musica Popular Brasileira, aus tschechoslowakischer Sicht (hier die russischen Panzer, dort eine verbotene Undergroundband wie die Plastic People) oder auch aus deutscher Warte mit der 68er-Revolte und der Hippiebewegung, vor deren Hintergrund etwa die Internationalen Essener Songtage gegründet wurden.