Übersicht | Projekt | Support/Material | Musiknachrichten | Chronik | Musikjahr 2023 | Quiz | Mitmachen & gewinnen: Frühlingsquiz 2024 | Kalenderblatt 19. April | Panorama | Marktplatz | Community | Kontakt/Impressum | 21517 Artikel online | 1

Worlds of Music

Schostakowitsch,Dmitrij  aus: WORLDS OF MUSIC

Der russisch-sowjetische Komponist studierte in Sankt Petersburg - gefördert von Glasunow - von 1919 bis 1925 Klavier, Musiktheorie und Komposition. Bereits ein Jahr später veröffentlichte er seine 1. Sinfonie, die in der Tradition der "Gruppe der Fünf" stand und international Erfolg hatte.

Seine nächsten Werke wie die Opern "Die Nase" und "Lady Macbeth von Mzensk" waren von den Neuerungen westlicher Komponisten (Hindemith, Berg) wie Polyrhythmik und Atonalität beeinflusst. Während Publikum und Kritik positiv reagierten, wurden die Werke 1936 offiziell als "bourgeois" und "dekadent" bezeichnet. Schostakowitsch zog "Lady Macbeth von Mzensk" ebenso wie seine 3. und 4. Sinfonie zurück und knüpfte in seiner überaus erfolgreichen 5. Sinfonie (1937) an Beethovens und Mahlers Sinfonik an. Im selben Jahr trat er eine Dozentenstelle am Leningrader Konservatorium an, wo er er 1939 Professor wurde. Schostakowitsch setzte sich u.a. mit Jazz auseinander und komponierte zwei Jazz-Suiten. Die 2. Jazz-Suite komponierte er für das neu 1938 gegründete Russische Jazz-Orchester. Der 2. Walzer aus diesem Werk wurde zum Leitmotiv in Stanley Kubricks Film "Eyes Wide Shut".

Nach weiteren Erfolgen vor allem mit der 7. Sinfonie ("Leningrader Sinfonie"), die die Belagerung Leningrads durch Hitlers Wehrmacht im 2. Weltkrieg thematisiert und die in Moskau und New York (unter Toscanini) aufgeführt wurde, geriet er 1948 erneut ins Visier der stalinistischen Kulturpolitik: Seine 9. Sinfonie sei "neoklassizistisch". Schostakowitsch passte sich in der Folge vordergründig dem musikalischen "sozialistischen Realismus" an. Werke wie das Oratorium "Pesn’o lesach" ("Lied von den Wäldern") drückten jedoch seinen inneren Widerstand mit teilweise beißender Ironie aus.

Schostakowitsch erhielt als erster sowjetischer Komponist die Auszeichnung "Held der sozialistischen Arbeiterbewegung".


Zeittafel (16)

190625. September Dimitri Schostakowitsch wird in Sankt Petersburg geboren.
192521. Dezember Der Stummfilm "Panzerkreuzer Potemkin" von Sergej Eisenstein mit der Musik von Dmitri Schostakowitsch wird anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Revolution von 1905 im Moskauer Bolschoi-Theater uraufgeführt.
192612. Mai Die Uraufführung der 1. Sinfonie Dimitri Schostakowitschs in Leningrad verschafft dem Komponisten internationale Anerkennung.
193422. Januar Dimitri Schostakowitschs Oper "Lady Macbeth von Mzensk" wird in Leningrad uraufgeführt. Kritiker und Publikum sind begeistert.
1936Die Musik Dimitrij Schostakowitschs wird von Stalins Kulturwächtern als "dekadent und bourgois" gebrandmarkt.
193626. Januar Stalin verlässt die Aufführung des Moskauer Bolschoi-Theaters von Dimitri Schostakowitschs Oper "Lady Macbeth von Mzensk" ("Katarina Ismailowa") vorzeitig und ohne den Komponisten in seiner Loge zu empfangen.
193628. Januar In der Prawda erscheint der anonyme Artikel "Chaos statt Musik" über Dimitri Schostakowitschs Oper "Lady Macbeth von Mzensk" ("Katarina Ismailowa"). Alle Aufführungen werden gestoppt.
1938Dimitri Schostakowitsch komponiert die 2. Jazz-Suite für das neu gegründete Russische Jazz-Orchester.
19421. März Uraufführung von Schostakowitschs 7. Sinfonie ("Leningrader Sinfonie") in Moskau.
19425. März In Kuibyschew (heute Samara) wird Schostakowitschs "Leningrader Sinfonie" uraufgeführt. Es spielt das aus Moskau evakuierte Orchester des Bolschoi-Theaters unter Leitung von Samuil Samossud.
194215. März Toscanini dirigierte die amerikanische Uraufführung von Schostakowitschs 7. Sinfonie in New York
19429. August In der Leningrader Philharmonie wird während der Belagerung der Stadt die "Leningrader Symphonie" von Dmitri Schostakowitsch aufgeführt und zeitgleich von allen sowjetischen Rundfunksendern übertragen.
196218. Dezember Im Konzertsaal des Moskauer Konservatoriums wird die 13. Sinfonie von Dimitri Schostakowitsch ("Babi Jar") uraufgeführt.
19759. August † Dimitrij Schostakowitsch (Moskau)
200527. Juni Mit Werken von Mahler (Thomas Quasthoff sang die "Kindertotenlieder"), Rihm und Schostakowitsch verabschiedet sich Ingo Metzmacher aus Hamburg.
202227. März In Schloss Bellevue findet das Konzert "Für Freiheit und Frieden" mit den Berliner Philharmonikern statt. Auf dem Programm stehen Werke von Valentin Silvestrov, Dmitri Schostakowitsch und Frederic Chopin.

Kontext

7. Sinfonie (Schostakowitsch) | Glasunow,Alexander | Jazz | Jazz-Suite | Komponist | Komposition | Lady Macbeth von Mzensk | Mann (Kategorie) | Massenlied | Moskau | Pärt,Arvo | Passacaglia on DSCH | Pesn’o lesach | Qarayev,Qara | Rostropowitsch,Mstislaw | Russland | Sankt Petersburg | Sinfonie | Sowjetunion | Stalin-Preis |

Kategorie "Schostakowitsch,Dmitrij"

Weitere (3): 7. Sinfonie (Schostakowitsch) | Lady Macbeth von Mzensk | Pesn’o lesach |

Übergeordnete Kategorien (2): Mann (Kategorie) | Opernkomponist |

©WORLDS OF MUSIC 2024