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Worlds of Music

Flamenco  aus: WORLDS OF MUSIC

Die Ursprünge der Flamencomusik liegen noch in der Zeit der maurischen Herrschaft in Spanien, die von 711 bis 1492 dauerte. Die meisten Experten sehen als wichtigsten Einfluss die Musiktraditionen der Roma, die im 15. Jahrhundert über Nordafrika nach Südspanien kamen. In der Musik der Roma spiegelt sich die lange Reise dieses Volkes wider, die wahrscheinlich vor 1000 n.Chr. in Indien begann.

Die Rückeroberung Spaniens und die Machtübernahme des katholischen Königspaares Isabella und Ferdinand eröffneten Spaniens "goldenes" Zeitalter, das sich neben der rücksichtslosen Eroberung und Ausbeutung Mittel- und Südamerikas durch religiöse Intoleranz auszeichnete: Hatten die maurischen Herrscher noch Christentum und Judentum toleriert, gab es im Zuge der Inquisition nun Zwangsbekehrungen, Folterungen und Mord für Nichtchristen. Zigeuner wurden angeklagt, ihr Leben mit "Bettelei, Diestahl, Betrügerei, Hexerei, Weissagung sowie anderen ungebührlichen und unehrlichen Taten" zu bestreiten", das Nomadenleben wurde ihnen bis Ende des 18. Jahrhunderts verboten.

So bildeten sich die ersten Formen des Flamenco in den andalusischen Bergen, wohin sich Juden, Moslems und Zigeuner vor den katholischen Zwangsbekehrungen geflüchtet hatten (Auch heute sind die einstigen Fluchtpunkte die Zentren des Flamenco: Alcalá, Cádiz, der Stadtteil Triana in Sevilla): Die Musik der Roma mischte sich mit arabischen und jüdischen Einflüssen und es entstanden die ersten Cante Jondos, die das erlittene Schicksal besingen.

Zur Entstehung des Namens "Flamenco" gibt es zwei Theorien: Nach der ersten war dies die Bezeichnung der spanischen Juden für die religiösen Gesänge der nach Flandern ausgewanderten Glaubensgenossen, die andere Auffassung sieht in "Flamenco" die Verballhornung der arabischen Worte felag (flüchtig, vertrieben) und mengu (Kleinbauer) und scheint angesichts der maurischen Vergangenheit Spaniens plausibel.

Im 19. Jahrhundert fand der Flamenco seine musikalische Form. Die legendäre Sängerin "Pinini" aus Utrera schuf einen eigenen Flamencostil. Das "goldene Zeitalter" des Flamenco reichte von 1850 bis in die zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts. In den "Café Cantantes" waren Cuadros (Musiker) fest angestellt. Das "Café de Chinitas" in Malaga wurde durch den Dichter Garcia Lorca berühmt. ("A las cinco de la tarde"). 1922 waren der Komponist Manuel de Falla, der Gitarrist Andrés Segovia und Garcia Lorca anwesend, als Manolo Caracol den berühmten "Concurso de Cante Jondo" gewann und damit seine Karriere in Spanien und Südamerika startete. Zur gleichen Zeit war "La Nina de Los Peines" (Pastora Pavon) die herausragende Flamencosängerin. 1930 wurden die ersten Tonbandaufnahmen von Flamencos gemacht.

Nach dem Ende der Franco-Diktatur 1975 endete die Ächtung des Flamencos, der u.a. von Paco de Lucia, Tomatito und Camaron de la Isla zum Flamenco Nuevo weiterentwickelt wurde.


Kontext

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Kategorie "Flamenco"

Typen (2): Cante chico | Tango Andaluz |

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