Bob Dylan - meine erste Begegnung mit seiner Musik verdanke ich einem Plattenspieler der Marke "Mister Hit" - das war so ein tragbares Gerät, betrieben mit Batterien, in den Schlitz passten nur Singles, und die Single, die ich, es muss so 1965/66 herum gewesen sein, hinein schob, hieß "LikeaRollingStone".
Keiner von uns, wozu waren wir schließlich auf dem Humanistischen Gymnasium, hätte nur einen englischen Satz sagen können, aber in geduldigen Sitzungen vor dem Kassettenrekorder, an dem die Starttaste vom immer neuen Versuchen allmählich zerbröselte, wurde mit dem philologischen Ehrgeiz, der beim Nibelungenlied versagt hatte, allmählich enträtselt, wovon "LikeARollingStone" handeln mochte oder "Visions of Joanna".
Zu diesem Zeitpunkt schrieb er Texte mit einem leicht surrealen Einschlag und veröffentlichte den Song, den Musikjournalisten mehrfach zum größten Song aller Zeiten gewählt haben: „LikeaRollingStone“.
Dass er mittlerweile seit neun Jahren in Arenen und Konzertsälen in aller Welt unterwegs war, die er selten verließ, ohne die Klassiker »All Along The Watchtower«, »LikeARollingStone« und »Highway 61 Revisited« gespielt zu haben, und seit sieben Jahren keinen eigenen Song geschrieben und gar gemutmaßt hatte, als Songwriter sein Pulver verschossen zu haben, bildete die Disposition dafür, dass er mit »Time Out Of Mind«, um es mit seinen eigenen Worten zu sagen, mit Pauken und Trompeten zurückgekehrt ist.
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Der US-amerikanische Folk- und Rockmusiker und Lyriker Bob Dylan während einer Studiosession in New York im Jahr 1966 (picture-alliance / dpa / CBS / Landov)Der Meister in jungen Jahren: Dylan während einer Studiosession in New York im Jahr 1966 (picture-alliance / dpa / CBS / Landov)
"LikeARollingStone" hat der "Rolling Stone" zum besten Lied aller Zeiten kürt.