Ein Kölner in Paris: Vierzehnjährig verlässt der 1819 geborene Jacob Offenbach seine Heimatstadt in Richtung der Seinemetropole, um am dortigen Konservatorium Cello zu studieren. Das Violinspiel hatte ihm sein Vater, ein jüdischer Kantor, beigebracht. 1837 erhält er eine Anstellung an der Opera Comique, 1849 wird er Kapellmeister am Théâtre Français.
Um seine eigenen Werke auf die Bühne zu bringen, eröffnet Offenbach 1855 ein eigenes Theater, die "Bouffes Parisiens" ("Pariser Komödie"). Hier wirkt er als Komponist, Dirigent und Direktor in Personalunion und wird zum Begründer der Operette, der er eine satirische Schärfe mitgibt, die in dem neuen Genre bald in den Hintergrund gerät. Das 1858 uraufgeführte "Orphée aux enfers" ("Orpheus in der Unterwelt") steht noch heute auf den Spielplänen.
1870 muss er seine "Bouffes parisiens" wegen mangelnder Nachfrage schließen und hat auch mit seinen nächsten Projekten wenig Erfolg: Das "Théâtre de la Gaité" bestand nur zwei Jahre und seine Amerikatournee brachte daheim nicht die gewünschte Anerkennung. In seinen letzten Lebensjahren, in denen er mit gesundheitlichen und finanziellen Problemen zu kämpfen hatte, arbeitete er in Paris fast ausschließlich an seinem Meisterwerk "Les contes d’Hoffmann" (Hoffmanns Erzählungen), dessen Uraufführung 1881 - ein Jahr nach Offenbachs Tod - stattfand. Ernest Guiraud hatte das Werk fertiggestellt und dabei u.a. die "Barcarolle" aus Offenbachs "Rheinnixen" eingefügt.