Einige glauben, die Locke könnte etwas über die "unsterblicheGeliebte" verraten - jene anonyme Adressatin, an die Beethoven vermutlich im Juli 1812 im Alter von 41 Jahren einen zutiefst leidenschaftlichen Brief geschrieben hatte: "Mein Engel, mein alles, mein Ich".
Caeyers gelingt es dabei, die Widrigkeiten des Beethovenlebens - dauernd prekäre wirtschaftliche Umstände, Krankheiten, Abhängigkeiten, der Kampf um das Sorgerecht für den Neffen Karl, die unendliche (und immer noch nicht aufgelöste) Geschichte um die "unsterblicheGeliebte" - auf dem aktuellen Wissensstand zu referieren, ohne daraus eine Heldengeschichte zu destillieren, aber auch, ohne das Genie im Allzumenschlichen verschwimmen zu lassen.
Bleibt Platz für ein Postskriptum, das ein Beethoven-Verehrer womöglich zur Hauptsache des Teplitzer Sommers 1812 erklären würde: ein Hinweis auf Beethovens Fortsetzungsbrief an die »UnsterblicheGeliebte«,