Beim Erinnern kommt bei Gerhard Schulz die eine oder andere Geschichte hoch:
"Wenn Sie am Montag per Anruf erfahren, am Mittwoch ist in Rostock in der Kirche das American-Folk-Festival – he?
Sein Sound-Studies-Studium an der Universität der Künste brach er dann aber wieder ab, es hatte da eh schon eine bessere Perspektive: Eine Zusammenarbeit mit Marteria - genau, dem Mann aus Rostock, der gerade den deutschen HipHop retten soll.
Im August 1992 kam es zu den schwersten rassistischen Ausschreitungen seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland: In Rostock-Lichtenhagen griffen Rechte über mehrere Tage die zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber an.
Waren diese Platten erst einmal da, gingen sie meist durch Dutzende Hände, Jazz-, Soul- und Bluesfans von Rostock bis Suhl nahmen sie auf ihre Tonbänder und Kassetten auf, entsprechend knarzten die Aufnahmen meistens.
In zwölf nordeuropäischen Ländern lag die Stubnitz schon vor Anker, in Hafenstädten wie Riga, Amsterdam, London, Kopenhagen und ihrem alten Heimathafen Rostock.
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taz: Herr Landomini, „Fremd im eigenen Land“ beginnt mit einem Auszug aus den Nachrichten über die damals gerade stattgefundenen rassistischen Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen.