Dub-Musik ist Tonhandwerk
Klangsprachen am Mischpult: Helmut Philipps hat mit dem Buch „Dub Konferenz“ ein unverzichtbares Kompendium der jamaikanischen Musikkultur verfasst.
Auf der Bühne stehen zwei Plattenspieler, mehrere Mischpulte, große und kleine Konsulen, Laptops - alle miteinander verbunden in einem endlosen Wirrwarr aus Kabeln und Adaptern.
Und bis zu ihrem finanziellen Kollaps im Mai 2011 eine echte Rarität vorzuweisen hatte: Ein maßgefertigtes Neve-Mischpult - das Kronjuwel analoger Studiotechnik.
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Von Rainer W. Sauer
Wenn jemand einen Musikverlag gründet, dessen Name heute für ein ganzes Musikgenre steht, wenn sich japanische Kollegen vor dem von ihm entworfenen Mischpult ehrfürchtig verneigen und wenn inzwischen gefühlt jeder dritte Popsong im Radio auf seinen genialen Sound-Ideen aufbaut, dann kann man diesen Menschen mit Recht als einzigartig bezeichnen.
Mischpult-Hexer mit großer Fresse
Als Sechzehnjähriger hatte Markus Löffel die Schule geschmissen und war als Koch-Lehrling in die Frankfurter Hip-Hop-Szene eingetaucht.
Und vorher: Man läuft durchs Studio, steckt Kabel zusammen – und Du weißt: wenn Du Gitarre spielst, ist da ein Mikrofon, das nimmt den Klang auf, es ist mit dem Mischpult verbunden und das mit der Band-Maschine – und die wandelt die elektrischen Signale in magnetische um.
Das hier vorherrschende modulare Prinzip wird kongenial erweitert durch den Einsatz des 16-spurigen Mischpults als kompositorisches Werkzeug, etwa bei Stücken wie „Proporzionale“ oder „Studio“.
Wie von Geisterhand bewegen sich die Regler übers Mischpult, via Autotune verschmelzen die Klangkörper zu einem übergeschlechtlichen (oder vorgeschlechtlichen?)