Auch in der Provinz Asturien geht es deftig zur Sache: Dort huldigt man den Sackpfeifen, Drehleiern und Harfen – und intoniert Liebeslieder von Schäferstündchen und untreuen Ehefrauen.
Unterwegs, im Umgang, sind in gläsernen Vitrinen abendländische Musikinstrumente ausgestellt, bizarre Raritäten, sie stammen aus der Privatsammlung des Sultans: diverse Cors de chasse aus Frankreich, aus dem 16. Jahrhundert ein reichverziertes Serpent, mit Elfenbeinintarsien geschmückte Zupfinstrumente, eine mittelalterliche Drehleier.
Man verzeiht es ihm, sobald in Rameaus Fêtes d’Hébé die Drehleier losnäselt und das Orchester Musica Aeterna eine frei und selig atmende Musette anstimmt.
Vom mittelalterlichen Klang der Drehleier bis hin zu den orientalischen Klängen der Instrumente des östlichen und südlichen Mittelmeeres, wie der türkischen Baglama oder der Rahmentrommel Riq.
Teuer waren allenfalls Instrumente, wenn du die haben wolltest, dann eben in Markneukirchen, bei irgend einem Musikinstrumentenbauer, die eine Drehleier hast bauen lassen.
Nichts ist ihnen dabei zu schräg, zu exotisch oder zu seltsam: Mal ist es ein Klavier, das in der Wüste platziert wird, damit der heiße Wind die Saiten zusätzlich zum Klingen bringt, mal ist es ein fremdartiges afrikanisches Instrument oder ein bereits veraltetes wie eine Drehleier.
Mit der Stimme eines zuckergeschockten Kleinkinds singt Ama Serwah Genfi ihren Song Hellz Angel über einen lustig vorankullernden Drehleier-Beat hinweg.