Lange Zeit bezog sich die Ambivalenz zwischen Privileg und Ohnmacht vor allem auf Cohen als Ladies’ Man und modernen Minnesänger, der seinen immer neuen Flammen in immer neuen Variationen das Lied vom Kommen, aber eben auch vom Gehen der Liebe zu Füßen legte, der zwar einen enormen Frauenverschleiß pflegte, aber auch darunter litt, niemals anzukommen.
So dämonisch, so schwarzgallig-bitter hat man die Romerzählung des Tannhäuser selten gehört, nicht im Blech, nicht in des gefallenen Minnesängers Selbsthass und Hohn.
Und während die Minnesänger von Liebe singen - der seidige Peter Sonn als Walther von der Vogelweide und der kernige Tobias Schabel als Biterolf -, greifen die Chorherren den Chordamen von hinten an den hochgeschnürten Busen und lassen sie zappeln.
I. In nahezu allen Liederbüchern und anderen Quellen zu diesem Lied findet sich der Hinweis, dass "Nun will der Lenz uns grüßen" auf den mittelalterlichen Minnesänger Neidhart von Reuental (erste Hälfte des 13. Jahrhunderts) – bzw.