Der Konzern hatte dem kleinen Plattenlabel Mountain Apple unter Vizevorsitz der hawaiianischen Witwe die Rechte abgekauft, für das Medley mit den alten Melodien von Judy Garland und Louis Armstrong.
Längst der Kategorie einer Barbra Streisand oder Liza Minelli zugerechnet, feilte sie weiter an ihrem Repertoire, formte Baden Powells „Canto Osanha“ zum kochenden Amalgam aus Jazz, Bossa- und Macumba-Rhythmen, zwang mit einem fiebrigen Medley der kompliziertesten Lieder Burt Bacharachs den Komponisten selbst in die Knie, arbeitete mit Buddy Rich und Tommy Dorsey, sang für die Queen und Leonard Bernstein.
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Dann wird David Garretts Fluch der Karibik-Medley zur klassischen Musik erklärt, an die Stelle von Musikkritik treten - inzwischen auch im seriösen Feuilleton - die marktgängigen Herzensergießungen einer reisenden Musikfreundin, und Christian Thielemann erklärt Pubertierenden Tristan und Isolde so: "Da wird im Dunkeln geknutscht, das ist eine kleine private Party, aber die endet eben sehr unerfreulich …" War es das, weswegen Wagner ironisch vermutete, der dritte Akt Tristan - so gespielt wie gemeint - müsse die Leute verrückt machen, nur mittelmäßige Aufführungen könnten davor retten?