Mehr als der Prototyp moderner Programmmusik
Der Effekt der Mussorgski-Bilder ist bis heute überwältigend, man hörte in ihnen das Muster einst moderner Programmmusik.
So komponierte er etwa 1780 ein äußerst ungewöhnliches Stück Kammermusik, das das Cuarteto Casals auch für seine neue CD aufgenommen hat: "Die Nachtmusik auf den Straßen von Madrid" ist eine Art kammermusikalische Programmmusik, ein akustischer Spaziergang durch die nächtliche Hauptstadt.
Anfänge einer Programmmusik, wie sie später von Liszt zum künstlerischen Prinzip erhoben wurde, sind bereits in seiner »Symphonie fantastique« zu erkennen.
Auch wenn ursprünglich nicht als solche gedacht, sind die „Vier Jahreszeiten“ von Antonio Vivaldi, oft für Filme und Werbung eingesetzt, in unseren Ohren eher Programmmusik, und sie bieten eine der wohl größten Ohrwurmdichten innerhalb eines Werkes.
Existieren von Saint-Saëns, erst nach seinem Tod veröffentlichter Programmmusik, verschiedene Transkriptionen, erklingt der "Karneval der Tiere" in der Originalbesetzung für Kammerensemble und zwei Klaviere, die von einem Zwillingsduo, den 27-jährigen Stegmann-Schwestern, gespielt werden.
26.4.1792 Rouget de Lisle widmet dem Straßburger Gouverneur, Graf Luckner, den "Chant de guerre pour l’armée du Rhin". Das Lied wird wenige Monate später als "Marseillaise" bekannt.
26.4.1841 Im Pariser "Salle Pleyel", der bereits vor der offiziellen Konzertankündigung zu drei Vierteln ausverkauft war, feiert Frederic Chopin den wohl größten Thriumph seiner Karriere.