Ich weiss, welche Musik ich mag: das Mehrstimmige der Renaissance, flämische Komponisten wie Ockeghem oder niederländische Meister wie Sweelinck, natürlich auch leidenschaftlich Bach und Mozart und andere grosse Namen aus dem ewigen Pantheon, doch auch Messiaen, Kurtág, Ligeti, Andriessen, ein alles verschlingender Geschmack also, wie meine etwas dogmatischeren Freunde gelegentlich argwöhnen, was mich manchmal mit Schuldgefühlen belädt.
Über sechs Jahre hinweg, von 2000 bis 2006, entfalteten er und sein Dramaturg Dieter Rexroth einen Masterplan der Repertoire-Erkundung, den es so noch selten gegeben hat: von Ockeghem bis Wolfgang Rihm; Monteverdi und Ligeti miteinander kombiniert; Schönbergs Psycho-Monodram „Erwartung“ eingefügt in Bruckners Neunte.
Gefördert von den burgundisch- habsburgischen Fürsten erschufen mehrere Generationen von Komponisten, darunter Genies wie Guillaume Dufay, Gilles Binchois, JohannesOckeghem oder Josquin de Préz, eine ganz neue, eben polyphone Musik.