ArtemisQuartett
Das pralle Leben hinter den Noten
Unter Hunderten von Supergeigern war sie die richtige: Jetzt verjüngt die 26-jährige Vineta Sareika das fabelhafte Artemis Quartett.
Vielleicht hat Eckart Runge, Cellist des weltberühmten ArtemisQuartetts, wirklich recht, wenn er meint: "Es gibt eine neue Sehnsucht nach kleinerer Form, nach wahrhaftigerem Gehalt."
Dass dem Zusammenbruch der großen Plattenfirmen ein Aufstieg kleiner Labels folgte, die zwar kaum Gewinne machen, aber Produktionen von unglaublicher Vielfalt auf einem Durchschnittsniveau, auf dem man früher Sauerstoffgeräte angelegt hätte; dass die Berliner Philharmonie knallvoll ist, wenn Simon Rattle durch die Zufallsoperationen in Lutoslawskis Zweiter Sinfonie navigiert; dass bei einem Auftritt des ArtemisQuartett im selben Haus die teuersten und die billigsten Karten zuerst ausverkauft sind, also die für Bildungsbürger hier und Generation Y da; dass die jüngste Ruhrtriennale ihre 150 Veranstaltungen zu 90 Prozent ausgelastet sah - das alles hilft nichts gegen das Jammern.
59, 3 hörten, schlossen sich 2009 zum Aris Quartett zusammen; damals waren die 15 – 18-Jährigen Jungstudenten an der Frankfurter Musikhochschule, die kurze Zeit später unter anderem bei Günther Pichler, dem Primarius des legendären Alban Berg Quartetts, und den Mitgliedern des ArtemisQuartetts studierten.
29.3.2016 Der Song "Erdowie, Erdowo, Erdogan" - eine "extra 3"-Parodie zur Melodie von Nenas "Irgendwie, irgendwo, irgendwann" - führt zu diplomatischen Verwicklungen Deutschlands mit der Türkei. Der deutsche Botschafter Martin Erdmann wird zu einem Gespräch einbestellt, in dem offenbar die Löschung des Videos verlangt wurde.