Tonart | Beitrag vom 24.11.2016
Kristi Stassinopoulou & Stathis Kalyviotis: "NYN"
Der Kälte die Stirn bieten
Von Grit Friedrich
Beitrag hören
Das Duo Kristi Stassinopoulou & Stathis Kalyviotis vermischt traditionelle griechische Musik mit Punk, alternativen Gitarrenriffs und psychedelischen Melodien.
Weil Gitarrenriffs auf der Oboe aber doch etwas dünn klingen und die hohen Streicher nie der Phrasierung eines Robert Plant nahekommen, hat man dann einfach Orchester, Sänger und Rockband vermischt.
Und die ist, wie schon der Titel ihres neuen Album „Work“ (Universal) andeutet, solide Handwerksarbeit - nicht spektakulär, aber einfach gut: verspielte, präzise Gitarrenriffs, die an The Cure erinnern, eingängige Melodien, Mitstampfrhythmen,dazu die verhallte und leicht melancholische Stimme von Sänger Adam Olenius.
der seine Eingangsakkorde bei „It’s a Long Way to the Top (If You Wanna Rock’n’Roll) von AC/DC geborgt hat, wie Kid Rock überhaupt viel von den Australiern gelernt hat, vor allem, wie man Gitarrenriffs so schnörkellos wie effektvoll einsetzt.
Über den ungeduldig pulsierenden Gitarrenriffs von Klaus »Major« Heuser sang Niedecken gegen Missstände an, er klagte Ehrlichkeit ein, Wahrhaftigkeit, echte Gefühle, auch auf die Gefahr hin, immer wieder im Kitsch zu versanden.
Es wirkt ein bisschen so, als würden sich die fünf Genies gegenseitig mit ihrer altbewährten Stimmakrobatik, den Reggae-Rhythmen und Gitarrenriffs übertönen wollen, was am Ende einen indischen Reggae-Elektro-Rock-Kreisch-Alarm ergibt.
In einem Musikvideo zu der Fernsehserie "al-Khatt al-Ahmar" (Die rote Linie) aus dem Jahre 2008 singen Menschen aller Gesellschaftsschichten vereint zu den Gitarrenriffs einer Metal-Band auf dem Damaszener Hausberg Quasiyun den "Aufschrei" gegen das Übel dieser Welt.
Keith Richards Gitarrenriffs mögen genauso vorhersehbar sein wie Mick Jaggers Phrasierungen; aber ihre gleichsam archaische Form ist der Aggression und der Lebenslust, die sich in ihnen verdichten, absolut angemessen.
18.4.1980 Am ersten Unabhängigkeitstag Zimbabwes spielen Bob Marley & The Wailers in Salisbury (heute Harare). Tausende von Fans, die ebenfalls ins überfüllte Stadion drängen, werden von der Polizei mit Knüppeln und Tränengas abgehalten.