Sogno di Volare

Das Lied von Christopher Tin entstand 2016 als Titelsong für das Videospiel "Civilization VI". Der italienischsprachige Liedtext basiert auf Schriften von Leonardo da Vinci und wurde von Chiara Cortez verfasst. Im Mittelpunkt steht Leonardos Auseinandersetzung mit dem Fliegen. Dieser hat sich jahrzehntelang mit der Anatomie der Vögel befasst sowie Fluggeräte erfunden. Komplementär wird das Fliegen als Metapher für Hoffnung, Horizonterweiterung und hervorragende Errungenschaften zum Ausdruck gebracht. "Sogno di Volare" ("Der Traum vom Fliegen") ist für gemischten Chor und Orchester geschrieben. Die farbenreiche, mit Fanfaren besäte Instrumentation sowie das schnelle Tempo verleihen der Musik eine festliche Grundstimmung. Das Lied wird durch ein aus Triolen bestehendes Ostinato eröffnet, das - meist von den Streichern gespielt - fast ununterbrochen bis zum Ende erklingt. Aus Sicht der Formenlehre bildet dieses Ostinato ein wichtiges vereinendes Element. Zugleich kann es im übertragenen Sinn als Symbol für das seit Menschengedenken erfolgende Streben nach Besserem, Größerem und Höherem verstanden werden. Des Weiteren erscheint eine Deutung von "Sogno di Volare" als Hommage an Leonardo angebracht: Er hat als Universalgelehrter seiner Mit- und Nachwelt wertvolle Impulse gegeben.

Diese Inhalte sind mit jenen des Videospiels "Civilization VI" vereinbar, für das Tin "Sogno di Volare" verfasste. Denn "Civilization VI" fördert mit verschiedenen Elementen Offenheit, Kreativität und breit gefächerte Wissensaneignung. Interessanterweise ist "Sogno di Volare" in einer langjährigen Verbundenheit Tins mit der Videospielreihe "Civilization" eingebettet, die sich in mehrfacher Hinsicht als beflügelnd und horizonterweiternd erwiesen hat. Er hat die Spiele bereits als junger Erwachsener kennen und lieben gelernt. 2005 erhielt er den Auftrag, die Titelmusik zu "Civilization IV" zu komponieren. Das anschließend entstandene Lied "Baba Yetu" ("Vaterunser") hat allgemeinen Beifall geerntet, hat Tin zu größerer Bekanntheit verholfen und ist zum Eingangslied seines preisgekrönten Debütalbums "Calling All Dawns" geworden. Ähnlich hat "Sogno di Volare" Tin zu dem 2020 vollendeten Oratorium "To Shiver the Sky" inspiriert und ist zu dessen Eröffnungslied geworden. Im März 2023 gab Tin den Auftrag der Washington National Opera bekannt, einen neuen Schluss für die Oper "Turandot" von Giacomo Puccini zu erschaffen. Francesca Zambello, Künstlerische Leiterin der beauftragenden Institution, war dadurch auf Tin aufmerksam geworden dass "Baba Yetu" ertönt war während ihr Sohn "Civilization IV" gespielt hatte.

"Sogno di Volare" wurde, zum Teil als Bearbeitung, in vielen Ländern aufgeführt. Nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie im Jahr 2020 veröffentlichten etliche Chöre Aufnahmen des Liedes, um ein Zeichen der Hoffnung zu setzen. Im Juli desselben Jahres veröffentlichte Tin ebenfalls ein Musikvideo, das die Botschaft von "Sogno di Volare" mithilfe der Integration zahlreicher einschlägiger Bilder unterstreicht. Gezeigt werden unter anderem ausgewählte Werke Leonardos, verschiedene Fluggeräte, mehrere Persönlichkeiten (darunter Nelson Mandela, Marie Sklodowska-Curie, Thích Qu?ng Ð?c, Harriet Tubman, Ludwig van Beethoven und Malala Yousafzai), einige erstmalige Ereignisse (wie z.B. die Suffragettendemonstrationen Anfang des 20. Jahrhunderts, die Erstbesteigung des Mount Everest 1953 und die Mondlandung 1969) sowie diverse Kunstwerke (u.a. die Chinesische Mauer, der Cristo Redentor, die Dubai Fountain, der Palace of Westminster und das Sydney Opera House). Nicht zuletzt erinnert das Video an die Leistungen der vielen Alltagshelden, deren Namen selten öffentlich genannt werden.

Kontext

Kategorie "Sogno di Volare"

Übergeordnete Kategorien (2): Tin,Christopher | Titelsong |

Videos (5)

Christopher Tin - Sogno di Volare ("The Dream of Flight") (Official Video) feat. Royal Opera Chorus
Behind-the-Scenes: Sogno di Volare

Stand: 18.10.2025, letzte Änderung: 02.05.2025

Artikel drucken | Artikel empfehlen

Lexikon

Soggetto cavato

Soho

© WORLDS OF MUSIC 2025 Die Software WORLDS OF MUSIC bietet Tonbeispiele, Videos, Querverweise, Zeitleisten, News, Bilder und ausgewählte Weblinks zu derzeit 21802 Artikeln.

◼ Mein 'Worlds of Music'

◼ Suche/Register

◼ Kalenderblatt 18. Oktober

18.10.1706 * Baldassare Galuppi (Burano bei Venedig)

18.10.1752 Uraufführung der Oper "Le Devin du village" von Jean-Jacques Rousseau im Schloss Fontainebleau.

18.10.1817 † Étienne-Nicolas Méhul (Paris, Frankreich)

18.10.1871 Beim ersten Mittwochskonzert des Philharmonischen Vereins Karlsruhe wird das Schicksalslied von Johannes Brahms unter Leitung des Komponisten uraufgeführt.

18.10.1893 † Charles Gounod (Paris).

18.10.1898 * Lotte Lenya (Wien)

18.10.1904 Die 5. Sinfonie Gustav Mahlers wird im Gürzenich in Köln unter der Leitung des Komponisten uraufgeführt.

18.10.1918 * Bobby Troup (Harrisburg, Pennsylvania)

18.10.1919 * Anita O’Day (Chicago)

Heute vor 105 Jahren: 18.10.1920 * Melina Mercouri (Athen, Griechenland)

18.10.1931 * Chuck Berry (St. Louis, Missouri, USA)

18.10.1931 † Thomas Alva Edison (West Orange, New Jersey)

18.10.1944 † Viktor Ullmann (KZ Auschwitz-Birkenau)

18.10.1944 * Nelson Freire (Minas Gerais, Brasilien)

18.10.1946 * Howard Shore (Toronto, Kanada)

18.10.1956 † Harry Parry (London)

18.10.1961 * Wynton Marsalis (New Orleans)

Heute vor 60 Jahren: 18.10.1965 * Curtis Stigers (Boise, Idaho, USA)

18.10.1974 * Philippe Jordan (Zürich, Schweiz)

Heute vor 50 Jahren: 18.10.1975 * Denis Cuspert (West-Berlin)

18.10.1984 * Esperanza Spalding (Portland, Oregon, USA)

Heute vor 25 Jahren: 18.10.2000 † Julie London (Encino, Kalifornien, Vereinigte Staaten)

18.10.2007 Lucky Dube wird in Johannesburg von Unbekannten auf offener Straße erschossen.

18.10.2016 † Phil Chess (Tucson, Arizona)

18.10.2016 Prinz Hitachi zeichnet in Tokio Gidon Kremer mit dem Praemium Imperiale aus.

18.10.2017 In Tokio wird Youssou N’Dour mit dem Praemium Imperiale für Musik ausgezeichnet.

Heute vor 5 Jahren: 18.10.2020 † Colin Wilkie ()

Heute vor 5 Jahren: 18.10.2020 In Berlin.werden u.a. Dorothee Oberlinger (Instrumentalistin des Jahres) und Rudolf Buchbinder (Lebenswerk) mit dem Opus Klassik ausgezeichnet. Statt der sonst ca. 1500 Gäste sind aufgrund der Corona-Pandemie nur 250 Personen im großen Konzertsaal des Berliner Konzerthauses zugelassen.

Heute vor 4 Jahren: 18.10.2021 † Edita Gruberová (Zürich, Schweiz)

Benutzer
Passwort