Ende des 18. Jahrhunderts in Paris entstandener Gesellschaftstanz, der von vier Paaren im Karree getanzt wird. Die Quadrille entstand aus dem Kontratanz und wurde zu einem Potpourri aus beliebten Opern- und Operettenmelodien getanzt. Im 19. Jahrhundert verfassten u.a. Johann Strauß (Vater und Sohn) Quadrillen und entwickelten neue Formen wie die Walzerquadrille.
Das Akkordeon und seine Ableger (vor allem Bandoneon und Concertina) wurden zu einer globalen Stimme des 20. Jahrhunderts: Man hört sie in amerikanischen Minstrelgruppen, Wiener Schrammelkapellen, argentinischen Tango-Orchestern, Pariser Musette, kolumbianischer Cumbia, karibischer Quadrille, Klezmerbands, irischem Folk, in Brasilien, Südafrika, Mexiko, Russland oder im Sudan.
Sie ist einfach, hat das, was man neudeutsch als “drive” bezeichnet, ist melodisch und dermaßen rhythmisch, daß das Stillsitzen bei den Two Steps, Walzern, Mazurkas, Polkas und Quadrillen schier unmöglich ist.
Gleiches gilt für den in Paris studierenden 18-jährigen Ivan Karizna, der zwar nur Dritter wurde, aber als ein Liebling des Publikums im letzten Galakonzert das Mariinskij-Orchester mitten im Schtschedrin-Stück "Quadrille" aus dem Tiefschlaf ins Leben zurückscheuchte.
Auch er wollte den Jazz erfunden und den "Tiger Rag" komponiert haben, der ihm zufolge auf den Harmonien einer französischen Quadrille basierte.Auf Schallplatte aufgenommen wurde das Stück zum ersten Mal 1917 von einer damals in Chicago tätigen weißen amerikanischen Band mit dem Namen Original Dixieland Jass Band, die sich erst später die heute übliche Schreibweise des Wortes Jazz zulegte.
Die Giga (Quadrilha Caipira) ist die attraktive Verschmelzung einer Bachschen Gigue mit einer jener Quadrillen, die sich damals in ganz Brasilien großer Beliebtheit erfreuten.