Rossinis musikdramatische Begabung hatte sich bereits in den Sonaten gezeigt, in denen sich die fließende Melodik mit einer vitalen Rhythmik verbindet, einfache harmonische Abläufe witzig unterbrochen und bezaubernde Kantilenen spannungsvoll mit reichen Koloraturen verbunden werden.
Das Resultat ist ein völlig geschlossen wirkendes, bissig-ironisches Zeit-Kaleidoskop, das im für Goldschmidt typischen Spiel mit barocken Formen unter anderem harsche Militarismusparodien (die Militärmärsche im Prolog und im Finale, das auf Goebbels gemünzte „Propaganda“-Scherzo) und sehr reizvolle leichtere, tänzerische Stücke (Rondino, Cantilena) miteinander verbindet.
Mühelos flutet sie das riesige Festspielhaus mit rubinrotem Timbre, weit und weich schwingen ihre Kantilenen, ganz ohne Druck, präsent auch im Flüsterton.
Unter weniger stressigen Voraussetzungen wären einige Partien vielleicht noch schärfer, noch düsterer gelungen, hätten Kantilenen entspannter ausgesungen werden können - Risiko statt Sicherheit.
Fauré, hierzulande hauptsächlich durch sein "Requiem" bekannt, fächert in vier Sätzen und gut 20 Minuten ein breites Spektrum an sattem Klang und feinen Kantilenen auf, das beiden Virtuosen neben technischer Brillanz einiges an akzentuiertem Dialogverhalten abverlangt.
26.4.1792 Rouget de Lisle widmet dem Straßburger Gouverneur, Graf Luckner, den "Chant de guerre pour l’armée du Rhin". Das Lied wird wenige Monate später als "Marseillaise" bekannt.
26.4.1841 Im Pariser "Salle Pleyel", der bereits vor der offiziellen Konzertankündigung zu drei Vierteln ausverkauft war, feiert Frederic Chopin den wohl größten Thriumph seiner Karriere.