Dazu gehörten von Anfang an Luc Bondy ebenso wie Patrice Chéreau, SylvainCambreling, Ruth Berghaus, Peter Sellars, Peter Stein oder das Ehepaar Ursula und Karl-Ernst Hermann.
Das Festkonzert brachte beide Komponenten zusammen: es fand unter Leitung des aktuellen Chefs SylvainCambreling im Opernhaus und mit etlichen wirkungsvollen musiktheatralischen Orchestereinlagen, aber in konzertanter Form statt.
Rihms bohrend nach Gott suchende ’Cantata hermetica’ von 2007 für Chor und Orchester, gespiegelt in der düsteren Renaissance-Musik Carlo Gesualdos und im Orchesterwerk ’Tenebrae’ von Klaus Huber, einem von Rihms Freiburger Lehrern - aufgeführt von SWR-Orchester und -Chor unter SylvainCambreling.
Die Eröffnungs-Schläge der Ouvertüre, die Mozart so genial leicht verstolpert gesetzt hat, um unser aller Geistesgegenwart anzuknipsen, hatte SylvainCambreling noch fix und heiter genommen, doch schon mit der folgenden Oboenstimme zieht eine Traurigkeit in die Noten, die sie dann auch nicht mehr verlässt.
Ein weiterer Trumpf für das Opernhaus des Jahres ist Generalmusikdirektor SylvainCambreling, der heuer zum Beispiel Philippe Boesmans "Reigen" (nach Schnitzler) zum Blühen und Glühen brachte.
Und dennoch gelingt dem Dirigenten SylvainCambreling, der das Gegenteil eines blattvergoldeten Showdirigenten ist, eine Neunte, die weder flauschig noch stumpf ist, sondern von der Erhabenheit des Kamels und der Schärfe des Falken, nämlich standfest und unbeirrbar, klar proportioniert und zielgerichtet kantig.