Leider steht diese Ordnung in einer gewissen Spannung zur Physik: Schreitet man als Klavierstimmer den Quintenzirkel ab, bis man wieder beim Ausgangston angelangt ist, und stimmt dabei alle Quinten physikalisch rein - also im Frequenzverhältnis 2:3 -, so wird man feststellen, daß man eben nicht beim Ausgangston auskommt, sondern eine Differenz erhält, das „pythagoräische Komma“.
Abends, als sich herausstellt, dass der versprochene Klavierstimmer nicht erschienen ist, wäre der Augenblick gekommen, wo jeder Pianist das Konzert absagen würde.
So verdient es beispielsweise kein Klavier, schlecht behandelt zu werden, "der einzige Grund, warum ich das Klavier manchmal doch etwas härter rannehme, ist, weil ich so neugierig bin, wie es wohl klingt, wenn ich dieses oder jenes versuche, was einem Klavierbauer oder Klavierstimmer doch eher die Tränen in die Augen treibt."
Tonart | Beitrag vom 18.09.2017
Klavierstimmer Franz Mohr
Der Mann, der bei Glenn Gould den Ton angab
Von Horst Senker
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Der Klaviertechniker Franz Mohr hat mit Glenn Gould, Arthur Rubinstein und Wladimir Horowitz zusammengearbeitet.