Der 1980 als Paul Würdig in Berlin geborene Rapper zeichnet sich durch aggressive und provokative Texte aus, die für das Label "Aggro Berlin" typisch sind. "Sido" steht dabei für "super-intelligentes Drogenopfer". Lange Zeit trat Sido mit einer Maske auf.
Im Gespräch | Beitrag vom 28.09.2017
Rapper Sido und Kool Savas
"Ich weiß noch, wie das alles begann, Dicka"
Moderation: Matthias Hanselmann
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Vom Underground bis an die Spitze der Charts: Das haben Kool Savas und Sido, die beiden Pioniere des harten Berlin-Rap, mit zum Teil derben Texten geschafft.
Aus genau diesen von ihnen besungenen Gegenden meldete sich im Jahr 2004 das Plattenlabel Aggro Berlin und präsentierte Sido, einen Rapper, der stets mit einer Chrommaske vor dem Gesicht auftrat und es mit schauderhaften Texten plötzlich in die Charts schaffte: In seinen Hits "Mein Block" und "Straßenjunge" schickte Sido Bulletins aus einer Realität im Märkischen Viertel, die für die meisten Hörer schockierend war.
Der Rapper oder die Rapperin muss in den Reimen Kollegen beleidigen:
"Staiger befriedigt seine Frau nicht, ich meine schon
Und er meint, er wär’ kein Hurensohn, ich meine schon"
Auf der Abschussliste
Marcus Staiger hat die mittlerweile geschlossene Plattenfirma Royalbunker gegründet, auf dem viele erfolgreiche Rapper wie Sido und Kool Savas ihre Songs veröffentlicht haben.
Der Reihe nach schlugen Rea Garvey, Sido, Alice Merton und Mark Forster auf ihre Buzzer, als die zierliche junge Frau "Never Enough" aus dem Film "The Greatest Showman" sang.
Und in seinen Kooperationen mit anderen Künstlern, von Sido bis Rocko Schamoni, von Christoph Schlingensief bis Walter Moers, nimmt er immer genau die Rolle ein, von der sich der mediengestählte Mensch die originellen Störelemente ersehnt.
Er trug schon Maske, als Sido noch gar nicht geboren war: Der US-Rapper Clarence Reid, der unter seinem Künstlernamen Blowfly international bekannt war, ist im Alter von 76 Jahren gestorben.