Ich war hell begeistert von dem fröhlichen Stück, das mir aus dem Radio vertraut war und das so ganz anders klang als die kleinen Sonatinen und Fingerübungen von Czerny, durch die ich mich damals quälen musste.
Jeden Tag musste ich zuhören, wie die Schüler im Nebenzimmer eine Sonate von Kuhlau spielten, Opus 20 Nummer 1, eine ganz einfache Sonatine, aber an einer bestimmten Stelle blieben sie immer hängen, jeder.
Zu den Raritäten der Edition gehören die Duos für Violine und Violoncello von Bohuslaw Martinu und Zoltan Kodály sowie die Sonatine von Arthur Honegger, die Suk in den sechziger Jahren mit dem französischen Cellisten André Navarra einspielte:
Arthur Honegger
Aus: Sonatina für Violine und Violoncello
3. Allegro (Ausschnitt)
Josef Suk (Violine)
André Navarra (Violoncello)
LC 00358 Supraphon SU 4075-2
Die meisten Aufnahmen spielte Josef Suk für Supraphon ein, und zwar so erfolgreich, dass er 1999 eine Platinschallplatte für mehr als eine Million verkaufte Tonträger erhielt.
Das Werk ist von natürlichem Humor und entspricht eher der Vorstellung von einer „Sonatine“ als dem Bild, das man sich von einer gewichtigeren „Sonate“ machen könnte.
Als er 1940 in die Vereinigten Staaten kam, komponierte er im Eisenbahnzug während der Fahrt von New York nach San Francisco eine Sonatine für Violine und ein Streichtrio.
Massenets „Menuet“ von 1906 beschwört auf seine Art noch die Barockmusik, auch die Kinder-Sonatine des Bach-Kenners Ferruccio Busoni und die Tanzsuite aus dem „Capriccio“ des Mozart-Verehrers Richard Strauss sind in der Haltung durchaus der Vergangenheit verpflichtet: reizende Spielmusik mit modernistischen Ideen, eine raffinierte Verschränkung der Epochen.