Vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert waren Bänkelsänger in ganz Europa nicht nur Unterhalter, sondern auch Überbringer von Nachrichten. Um vom Publikum besser gesehen zu werden, stellten sie sich auf den den Marktplätzen auf eine Holzbank und trugen ihren Bänkelsang (Moritaten, Balladen und Lieder) vor.
23.07.2013
Bob Dylan 1965 in London (Bild: AP-Archiv)
Ein moderner Bänkelsänger
Bob Dylan - der bewunderte Poet
Von Uwe Wohlmacher
Im Rahmen unseres "Lyriksommers" schauen wir auch auf Musiker, für die Gedichte und eigene Texte von herausragender Bedeutung sind - wie für Bob Dylan.
Ab den 50ern wurden die Cantastorie politisch
Ciccio Busacca stellt für die wandernden und singenden Cantastorie im Sizilien der Fünfzigerjahre eine Wende dar.
In der Verfilmung der "Dreigroschenoper" ist Busch als Moritatensänger zu sehen und zu hören, er lernt den jungen Komponisten Hanns Eisler kennen, avanciert zum Lieblingssänger Kurt Tucholskys und zum Star auf den linken Berliner Kabarettbühnen der späten Weimarer Jahre.
Bild: Stock.XCHNG / chris gordon)
Bänkelsänger des 20. Jahrhunderts
Vor 30 Jahren starb Jaques Prévert
Von Maike Albath
Jacques Prévert avancierte in Frankreich zum Volksschriftsteller.
Wir hören das Ave-Maria-Läuten, die Trommeln der Soldaten, die Lieder der Bänkelsänger, das getragene Rosenkranz-Gebet und noch einige andere Klangerlebnisse zu später Stunde.
Unheilig hingegen pflegen eher die Schauerromantik, die einst von Moritatensängern ausging, später von Rüschenblusen, Tropfkerzen und poetisch gemeinten Fotos von Industriebrachen in Ostdeutschland.
Wie die meisten Bänkelsänger seiner Zeit, so griff auch Bellman für seine Lieder Melodien auf, die durch das kosmopolitische Stockholm wehten: Darunter französische Operettenweisen, aber auch Arien von Pergolesi, Mozart und Haydn.