So handelt das Gedicht "VerklärteNacht" von einer unglücklich verheirateten Frau, die von ihrem Mann schwanger wird, wie sie ihrem Liebhaber bei einem nächtlichen Spaziergang gesteht.
Wenn wir diese Wagner-Sache spielen, verstehen wir plötzlich "VerklärteNacht" von Schönberg, das zu einem Repertoirestück unseres Orchesters gehört, anders!
Harmonisch lassen diese Werke bereits die aufbrechende Moderne erahnen: Das 1889 entstandene Quartett etwa nimmt in seiner starken Chromatik kühne Wendungen von Schönbergs "VerklärterNacht" vorweg.
Kahn, Serenade, Satz 1
Vergleicht man Quartett und Trio und bedenkt die drei Jahrzehnte, die zwischen beiden Werken liegen, so ist zunächst die Emanzipation vom Vorbild Brahms offensichtlich - und dann die Orientierung an anderen: am neobarocken Max Reger, an der Italienischen Serenade von Hugo Wolff und - im ersten Satz überdeutlich - der "VerklärtenNacht" von Arnold Schönberg.
Bereits 1902 war es in Wien bei der ersten Aufführung des Streichsextetts VerklärteNacht zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Gegnern und Befürwortern der musikalischen Moderne gekommen.
Zu seinen berühmtesten Werken aus dieser frühen Phase gehören sein hochexpressives Streichsextett „VerklärteNacht“ von 1899 - im Eröffnungskonzert mit der Staatskapelle Berlin unter Daniel Barenboim in der Orchesterfassung zu hören - und die durchgeknallt kolossale, zwischen 1900 und 1911 komponierte Kantate „Gurrelieder“.