Er sprach vom Glück, und das hatte er auch, 1959, als er, ausgestattet mit einem Stipendium für die John-Lewis-Schule in Lennox in die USA übersiedelte.
Third Stream und Avantgarde
Ein weiteres Produkt der Experimentierphase der fünfziger und der sechziger Jahre war der Versuch des Komponisten Gunther Schuller und des Pianisten JohnLewis, zusammen mit dem Modern Jazz Quartet Jazz und klassische Musik zu einem „dritten Strom" (third stream) zu verschmelzen, indem man Musiker aus diesen beiden Bereichen zusammenbrachte und ein Repertoire schuf, das aus dem Vokabular beider musikalischer Sprachen schöpfte.
Darunter sind der Nachwuchstrompeter Miles Davis, der mit seiner „coolen“ Konzeption zum quirligen, virtuosen Spiel seines Entdeckers kontrastiert, der Pianist Bud Powell, der Parkers Innovationen auf das Klavier überträgt und JohnLewis, der spätere Leiter des „Modern Jazz Quartet“.
Darüber hinaus arbeitete er im Laufe seiner rund acht Jahrzehnte umspannenden Karriere u.a. mit Django Reinhardt, Benny Goodman, Lionel Hampton, Toots Thielemans, JohnLewis, Kenny Drew und Niels-Henning Ørsted Pedersen.
Meine diversen Jazz-Entdeckungsphasen verliefen an Kenton vorbei, obwohl mich durchaus hochtrabende Third-Stream-Ideen, etwa von JohnLewis, Gil Evans und John Carisi, mehr interessierten als expressionistisches Power Blowing.