Die um 1900 in den USA entstandene Musikrichtung wurde von den Nachkommen afrikanischer Sklaven geschaffen.
Der Jazz entstand in New Orleans’ "Vergnügungsviertel" Storyville aus Ragtime, Blues und der Musik der Marching Bands. Die Herkunft des Namens ist nicht eindeutig geklärt: Eine These sieht "Jass" (so wurde es anfangs geschrieben) als schwarzen Slangausdruck für Sex. Musikalisch hat der Jazz innerhalb des letzten Jahrhunderts eine große Spannbreite entwickelt. Verbindend sind jedoch die Elemente Improvisation, Swing-Feeling und Phrasierung.
Der Jazz entwickelte sich etwa alle zehn bis fünfzehn Jahre zu einer neuen, meist gegensätzlichen Stilrichtung weiter. Auf den ungebändigten, frei improvisierenden New Orleans Jazz (bis 1918) folgt der Chicago-Jazz (bis 1925). Der durcharrangierte Swing (bis 1945) wird vom sprunghaften Bebop (bis 1960) abgelöst. Im Free Jazz werden - ähnlich der Neuen Musik - alle Konventionen in Frage gestellt. In Europa, Japan und Südafrika haben sich eigenständige Jazzszenen etabliert.
Seit dem Siegeszug der Rock- und Popmusik ist der Jazz stärker in den Hintergrund getreten und gilt häufig als elitär und schwer konsumierbar. Anderseits ist es zahlreichen Musikern gelungen, Jazz zu popularisieren: Sting spielte mehrere Alben mit Branford Marsalis ein, HipHop-Musiker samplen Coltrane, Jazzsängerinnen und Jazzsänger wie Diana Krall, Michael Bublé, Jamie Cullum oder Norah Jones sprechen auch Pophörer an.